Ergebnisse unserer Studie: „Erprobung von Maßnahmen zur Zurückdrängung des Einjährigen Berufkrauts (Erigeron annuus) im NSG „Ölberg Ehrenstetten“
Im Auftrag des Regierungspräsidiums Freiburg führten wir eine über vier Jahre laufende Untersuchung zur Bekämpfung des Einjährigen Berufkrauts, auch Feinstrahl genannt, durch. Erigeron annuus ist ein invasiver Neophyt, der sich in Deutschland stark ausbreitet und heimische Pflanzen verdrängen kann. Besonders auf offenen Standorten wie Brachen und Wegrändern, aber auch in extensiv genutztem Grünland bildet die Art dichte Bestände, die die Biodiversität gefährden. Ihre hohe Samenproduktion und schnelle Ausbreitung erschweren die Kontrolle, weshalb effektive Managementstrategien erforderlich sind. Trotz ihres Namens ist die Art nicht streng einjährig, sondern meist zweijährig oder sogar mehrjährig. Ihre Blattrosetten entgehen der Mahd und können in milden Wintern weiterwachsen, um im Folgejahr zu blühen und Samen zu produzieren.
Unsere Untersuchungen zeigen, dass zur Zurückdrängung eine zweischürige Mahd ohne Abräumen des Mahdguts kombiniert mit einer Übersaat mit Arten der Zielvegetation die wirksamste Maßnahme darstellt: Die Mahd ohne Abräumen führt nachweislich zur Reduktion der Rosetten durch Beschattung. Eine Übersaat verstärkt den Konkurrenzdruck und reduziert den Keimungserfolg von E. annuus auf offenen Bodenstellen.
Das aufwändige manuelle Rupfen der Pflanzen ist hingegen nicht effektiv, da es offene Bodenstellen schafft, die eine neue Keimung begünstigen. Die Wirkung einer ebenfalls erprobten Nachbeweidung konnte nicht abschließend bewertet werden. Für nachhaltiges Grünlandmanagement wird empfohlen, nach einer Mahd eine Übersaat durchzuführen, während das Rupfen nur bei Einzelpflanzen sinnvoll erscheint.
Der ausführliche Abschlussbericht kann hier heruntergeladen werden.