Soeben fertiggestellt: „European Dragonflies: Moving from assessment to conservation planning“.
Im Jahr 2024 ist die neue Rote Liste der Libellen Europas erschienen – sie enthält aus deutscher Perspektive einige Überraschungen und wir empfehlen sie zur Lektüre.
In Europa leben 142 Libellenarten, die aufgrund ihrer Empfindlichkeit gegenüber Wasserqualität und Lebensraumveränderungen wichtige Indikatoren für die Gesundheit von Ökosystemen sind. Die wichtigsten Gefährdungsursachen sind Lebensraumzerstörung, Eutrophierung und der Klimawandel.
Aktuelle Schutzmaßnahmen sind unzureichend, unter anderem, weil viele bedrohte Arten nicht durch die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der EU abgedeckt werden.
Im Frühjahr 2024 entwickelten 37 Expert*innen aus 23 Ländern – darunter Holger Hunger und Franz-Josef Schiel – im Rahmen von IUCN-Online-Workshops Maßnahmenempfehlungen für die nächsten 5–10 Jahre.
Diese lassen sich in drei Hauptkategorien einteilen:
Kapazitätsaufbau für effektiven Libellenschutz
Dazu gehören die Verbesserung von Monitoring-Programmen, der Aufbau zugänglicher Datenplattformen, die Erweiterung und Koordination eines europaweiten Netzwerks von Experten sowie gezielte statistische Analysen.
Schutz, Wiederherstellung und Management von Lebensräumen
Diese Maßnahmen zielen darauf ab, wichtige Lebensräume und Populationen zu schützen, zu restaurieren und zu managen, um negative Trends umzukehren.
Stärkung politischer Unterstützung
Verbesserung des Beitrags europäischer Richtlinien und Planungsmechanismen zur Libellenerhaltung.