Ringelnatter frisst Schwarzmundgrundel

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Im Rahmen der Erstellung des MaP „Rheinniederung von Breisach bis Sasbach“ suchen wir derzeit auch intensiv nach der Grünen Flussjungfer (Ophiogomphus cecilia).

Hierzu wird das gesamte Ufer des Restrheins im FFH-Gebiet mehrfach vom Kajak aus nach Exuvien abgesucht. Die Ergebnisse sind bisher ernüchternd: Trotz guter Wetterbedingungen fanden sich kaum Exuvien von Flussjungfer-Arten (Gomphidae). Wenigstens entschädigen anderere interessante Beobachtungen, zum Beispiel Funde von Biberspuren, ein wenig für die fehlenden Exuvien. Am 11.07.2018 gelangen Schnappschüsse einer Ringelnatter (Natrix natrix), die soeben eine Schwarzmund-Grundel (Neogobius melanostomus) erbeutet hatte und an Land zog. Wie man auf dem Bild sieht, handelt es sich um ein Grundel-Männchen, das zur Laichzeit tiefschwarz gefärbt ist. Der Fund regt zum Nachdenken darüber an, wie stark Neozoen – Schwarzmund-Grundeln waren ursprünglich im Schwarzen Meer beheimatet – die Lebensgemeinschaften in unseren Gewässern verändern. So ist es durchaus denkbar, dass die Schwarzmundgrundeln eine wichtige Rolle als Prädatoren der im Sediment eingegrabenen Gomphiden-Larven spielen. An anderen Stellen, etwa in der Elz, gibt es Stellen, an denen Asiatische Körbchenmuscheln (Corbicula cf. fluminea) so stark vertreten sind, dass ihre Schalen quasi sedimentbildend sind. Auch hier sind Einflüsse auf die Habitateignung für Gomphiden-Larven, die oft klar substratspezifisch sind, anzunehmen.

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