Neues zur Sibirischen Winterlibelle am Bodensee

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Seit über 20 Jahren führt INULA ein Monitoring der in Anhang IV der FFH-Richtlinie gelisteten Sibirischen Winterlibelle (Sympecma paedisca) durch. Der Erhaltungszustand gemäß FFH-Berichtspflicht ist sowohl deutschlandweit als auch auf Baden-Württemberg bezogen „ungünstig – schlecht“. In den Bodenseerieden ist die Art stark von ausreichend hohen Wasserständen im Frühjahr und Sommer abhängig. Niedrige Wasserstände werden in Folge des Klimawandels immer häufiger und sind mit geringeren Fortpflanzungserfolgen korreliert. Linda Keil hat im Rahmen ihrer Masterarbeit eine Studie zur Sibirischen Winterlibelle durchgeführt, die von Dr. Holger Hunger und Prof. Dr. Alexandra-Maria Klein betreut wurde. Ihre Ergebnisse zeigen unter anderem, dass es Möglichkeiten gibt, den Klimawandel-bedingten Rückgängen der Sibirischen Winterlibelle am Bodensee etwas entgegenzusetzen: An geeigneten, stark verschilften und flach auslaufenden Uferbereichen, die bis in den Sommer hinein auch bei niedrigen Pegelständen wasserbedeckt sind, kann eine Pflegemahd eingeführt werden. Dadurch werden dichte Schilfröhrichte, die von der Sibirischen Winterlibelle nicht als Fortpflanzungshabitat genutzt werden, in locker verschilfte, von Seggen dominierte Riedwiesen überführt. Diese stellen, wie die Studie in Übereinstimmung mit früheren Beobachtungen zeigt, wichtige Fortpflanzungshabitate dar. Die Ergebnisse wurden inzwischen in der Fachzeitschrift Odonatologica veröffentlicht.

Gerne können wir auch ein Autoren-pdf zusenden.

 

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